Im Januar dieses Jahres wurden die Grafikkarten AMD Radeon RX 6500 XT und RX 6400 veröffentlicht. Beide Lösungen haben keine Referenzversionen, und die zweite wurde zunächst nur als Teil von Fertig-PCs geliefert, aber vor kurzem ging sie noch in den freien Verkauf. Beide Grafikkarten zielen auf das Budget-Segment ab, und die RX 6400 ist von der Leistung her eigentlich gleichauf mit der nicht mehr ganz so jungen GTX 1060, aber die RX 6500 XT ist etwas interessanter.
Heute habe ich die Gigabyte AMD Radeon RX 6500 XT GAMING OC 4 GB im Test, bei der der Hersteller ein Drei-Lüfter-Kühlsystem installiert hat. Und das unter der Voraussetzung, dass die Grafikkarte physisch nicht mehr als 120W verbrauchen kann, und ich habe während aller Tests keinen Verbrauch über 100W gesehen, aber darüber werde ich später berichten, aber für jetzt biete ich Ihnen an, die Grafikkarte von allen Seiten zu betrachten.
Wie ich bereits oben schrieb, verfügt die Gigabyte AMD Radeon RX 6500 XT GAMING OC über ein Triple-Lüfter-Kühlsystem, wodurch sie 282 x 114 x 40 Millimeter misst. Ja, das ist bei weitem nicht die kleinste Grafikkarte, was überraschend ist, wenn man weiß, dass man es mit einer der jüngsten Lösungen der aktuellen Generation von AMD zu tun hat. Wie man an der Richtung der Lüfterräder erkennen kann, drehen sie sich in verschiedene Richtungen, was die Grafikkarte teilweise oder ganz von Luftverwirbelungen befreien sollte, was einen besseren statischen Luftdruck und weniger Lärm bedeutet. Die Abdeckung des Kühlsystems ist aus Kunststoff und die Grafikkarte selbst ist sehr gut verarbeitet.
Die Rückseite der Grafikkarte wird von einer Backplate mit einem Loch für einen dritten Lüfter abgedeckt, der durch den Kühlkörper bläst, von dem ein Teil des Luftstroms unter die Backplate umgeleitet wird, um die Rückseite der Platine zu befeuern.
Wir können einen 6-poligen Stromanschluss an der Seite sehen. Witzigerweise habe ich so etwas zuletzt bei der GTX 1060 3GB gesehen, und das war im Jahr 2017.
Der Satz an Monitoranschlüssen besteht aus einem HDMI 2.1 und einem DisplayPort 1.4a, was auf die „Wurzeln“ des in der RX 6500 XT verwendeten Videochips zurückzuführen ist. Hinweis: Die mobile Radeon RX 6500M hat genau die gleiche GPU mit genau der gleichen Anzahl an aktiven Recheneinheiten.
Leistung
Und nun können wir zum für die meisten Interessanten übergehen – der Leistung der Gigabyte AMD Radeon RX 6500 XT GAMING OC, doch zuvor noch ein paar Besonderheiten.
- Grafikprozessor: Navi 24.
- Technologieprozess: 6 Nanometer.
- Recheneinheiten: 16.
- Thread-Prozessoren: 1024.
- Ray Tracer: 16.
- Boost-Frequenz: 2815 MHz.
- Spielfrequenz: 2685 MHz.
- Videospeicher: 4 GB GDDR6.
- Speicherbandbreite: 144 GB/s.
- Speicherbus: 64 Bit.
- Schnittstelle: PCIe 4.0 x4.
Ein Testsystem besteht aus:
- Betriebsspeicher: 32GB DDR4-3600 (CL16).
- SSD unter Spielen: IRDM m.2 512GB.
- Netzteil: XPG Core Reactor 850W.
- Betriebssystem: Windows 11 (21H2).
Beginnen wir, wie üblich, mit einer kleinen Anzahl synthetischer Tests, die Sie im Album unten finden.
Bei den Spieletests bin ich nach dem gleichen Prinzip vorgegangen wie bei der Radeon 680M, die ich vor einiger Zeit getestet habe, und habe die Spiele in verschiedene Gruppen eingeteilt, die auf unterschiedlichen Eigenschaften basieren. Die erste Gruppe sind die Cyber-Sport-Disziplinen, die für die Grafikkarte am einfachsten zu bewältigen sind. Alle Tests wurden in den Auflösungen 1080p und 1440p durchgeführt.
Ich wollte nicht ganz auf Retro-Gaming setzen, daher bin ich im Abschnitt mit den „alten“ Spielen nicht ganz bis zu den alten Projekten zurückgegangen, aber der Vollständigkeit halber füge ich noch einige beliebte MMOs mit guter Optimierung und/oder einfacher Grafik hinzu.
Nun zu den modernen Projekten, die entweder gut optimiert sind oder keine großen Anforderungen an die Hardware stellen. Einige der Spiele mussten aufgrund des eher bescheidenen Videobuffers der RX 6500 XT die Einstellungen für die Texturqualität senken.
Als letztes kommen die schweren Spiele, die zum Teil nicht besonders optimiert sind. Die Einstellungen werden in den Diagrammen neben den Titeln angezeigt. In 1080p waren FSR und andere Upscaler deaktiviert, aber für 1440p habe ich sie bereits in den Modi mit maximaler Qualität aktiviert.
Am Ende des Tages stellen wir fest, dass die neue AMD Radeon RX 6500 XT eine gleichwertige Leistung wie die nicht mehr ganz so neue NVIDIA GeForce GTX 1070 oder GTX 1660 Ti hat, aber der kleinere Videopuffer zwingt Sie, die Einstellungen zu optimieren, um seine Kapazität nicht zu überschreiten. Fairerweise muss man sagen, dass dies auch die GPU schont, was zu mehr FPS führt. Was Raytracing angeht, das die RX 6500 XT offiziell unterstützt, würde ich empfehlen, es gar nicht erst zu aktivieren, aber wenn Sie trotzdem an der Framerate interessiert sind, wenn es aktiviert ist, finden Sie hier einige Grafiken.
Ja, Raytracing war zum Testen bei maximalen Einstellungen aktiviert und Sie hätten sie senken können, aber es macht immer noch keinen Sinn.
Temperaturen und Geräuschentwicklung
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Temperaturen und die Geräuschentwicklung durch das Kühlsystem. Allerdings gibt es hier keine Enthüllungen und der riesige Kühlkörper und die drei Lüfter kommen mit dem extrem energieeffizienten Chip gut zurecht. Aus irgendeinem Grund war FurMark nicht in der Lage, mehr als 60W Verbrauch aus der Grafikkarte herauszuquetschen (ich habe keine Grenzen gesetzt und alles dreimal überprüft), aber gleichzeitig war der Chip, wie GPU-Z angibt, voll ausgelastet und auf die maximale Frequenz von 2962MHz bei der Chipspannung von 1,2V hochgefahren.
Wenn es ums Spielen geht, lag der maximal beobachtete Verbrauch der Grafikkarte bei 99W, und die Erwärmung des Chips überstieg nie 60 Grad. Die Lüfter des geschlossenen Gehäuses sind praktisch geräuschlos und mein Geräuschmessgerät konnte sie nicht aus dem üblichen Hintergrund heraushören.
Fazit
Zusammenfassend möchte ich anmerken, dass ich an der Leistung der Gigabyte GAMING OC überhaupt nichts auszusetzen habe. Die Grafikkarte ist perfekt zusammengebaut, sie gibt keinerlei Geräusche von sich und ist sehr kalt.
Was ich zu bemängeln habe, ist AMD und seine Entscheidung, den Videospeicher auf 4 GB zu begrenzen, und das, nachdem sie selbst erklärt haben, dass 4 GB Videospeicher zu wenig für moderne Spiele sind. Ja, AMD hat 16 MB superschnellen Infinity-Cache hinzugefügt, aber das ist nicht genug und wir hätten gerne mindestens 6 GB GDDR6.
Am Ende des Tages, wenn Sie eine Lösung mit diesem Leistungsniveau brauchen und sie für 15-17 Tausend Rubel im Angebot finden können, ist es keine schlechte Lösung, aber es ist wichtig, die oben beschriebenen Eigenschaften zu berücksichtigen. Für den Preis ist sie mehr als würdig, aber ich würde nicht empfehlen, mehr für die RX 6500 XT zu bezahlen.
